Gestern auf einer Party wurde ich zum gefühlt 100. Mal gefragt: „Und was machst du so beruflich?“ „Ich habe mit meinem Mann eine Kommunikationsagentur und wir unterstützen Kunden dabei, ihre Botschaften aufmerksamkeitsstark intern und B2B zu platzieren.“ „Aha. Und für wen so?“ „Für ganz viele Branchen. Zum Beispiel für ein Unternehmen, das Pfahlgründungen macht und aufgrund eines Rebrandings dabei ist, seine Unternehmenskultur zu transformieren.“ „Pfahlgründungen? Oh Gott. Wie öde! Wenn du so was für MINI machst, kann ich das ja verstehen – aber für Pfahlgründungen? Wie unsexy ist das denn?“

Ok, so kann man denken – wenn man etwas eindimensional unterwegs ist. Ehrlicherweise hatte ich aber nach einem Gin Tonic keine Lust mehr, eindimensional Denkende zu transformieren. Reicht ja auch, wenn wir bei WAJE wissen, wie spannend das ist. Denn unsere These, dass jedes Unternehmen etwas Besonderes hat, das es Wert ist, inszeniert zu werden, hat sich schon häufig bewahrheitet. Und es sind nicht immer nur die großen Marken mit Strahlkraft. Gerade in Zeiten, in denen Sinnstiftung ganz weit oben rangiert, ist Größe nicht mehr der entscheidende Faktor. Die Story ist es, die zählt und andere inspiriert. Wichtig ist in erster Linie die Bereitschaft des Unternehmens, in die eigene kulturelle DNA zu investieren. Wer fokussiert reflektiert, seinen Unternehmenszweck hinterfragt, bereit ist, seine internen und externen Botschaften auf Deckung zu bringen und sein Handeln konsequent daran ausrichtet, arbeitet an einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil. Das zeigen diverse globale Studien. Haufe hat z.B. dazu einige interessante Erkenntnisse veröffentlicht, die insbesondere auch diejenigen überzeugen könnten, die Themen in erster Linie daran messen, wieviel Boost für Bares damit zu erzielen ist. Das Thema „Purpose & Sinnstiftung“ ist auf jeden Fall auf vielen „new work“-Konferenzen ein Dauerthema und wird nicht nur von DAX-Unternehmen inhaltlich besetzt sondern zunehmend von mittelständigen oder auch visionären, inhabergeführten Unternehmen. Wir freuen uns über diesen Trend. Weil wir erstens selbst schon unsere Hausaufgaben gemacht haben und in den eigenen Diskurs zu diesem spannenden Themen eingestiegen sind. Und weil wir zweitens ganz fest daran glauben, dass jedes Unternehmen Strahlkraft hat. Wenn es nur mutig genug ist, sich zu einem klaren Profil zu bekennen.

Den Typen von der Party habe ich übrigens mit einer Gegenfrage zum Schweigen gebracht: „Und warum stehst du jeden Morgen auf und gibst dein Bestes?“ Wahrscheinlich denkt er bis heute darüber nach … oder holt sich schlimmstenfalls lieber einen starken Drink.